„Potstausend“-Finale fällt ersatzlos aus

■ Jubelfeier wurde gestern abgesagt / Finanzstreit zwischen Land und Potsdam

Die 1000-Jahr-Feier Potsdams endet ohne das für Anfang Oktober geplante Finale mit Brandenburger Künstlern. „Potstausend“- Chef Börries von Liebermann sagte gestern in Anwesenheit von Potsdams Oberbürgermeister Horst Gramlich (SPD) den geplanten Abschluß des Jubiläums auf dem historischen Standort der Heiliggeistkirche ab. Damit zog er die bereits Ende vergangener Woche angekündigte Konsequenz aus Finanzstreitigkeiten zwischen dem Land Brandenburg und der Stadt Potsdam. Da das versprochene Geld sowohl vom Land wie von der Stadt ausgeblieben sei, könne das Finale nicht mehr stattfinden, sagte der „Potstausend“-Chef.

Von Liebermann hatte sich in den zurückliegenden Tagen intensiv bemüht, die im ursprünglich bewilligten Gesamtetat von 10,12 Millionen Mark fehlenden Gelder, darunter 770.000 Mark vom Land, noch zu beschaffen. Hintergrund ist eine Kürzung durch Brandenburgs Finanzminister Klaus-Dieter-Kühbacher (SPD). Sie sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als der Etat bereits verplant war, betonte der Kulturmanager. Zuschüsse für die nichtkulturellen Veranstaltungen des Jubiläums in anderen Ministerien zu beantragen, sei ihm sowohl von der Staatskanzlei als auch seitens des Kulturministeriums angesichts der insgesamt angespannten Haushaltslage immer wieder abgeraten worden.

Die Projektgruppe „1000 Jahre Potsdam“ habe verantwortungsbewußt Geld ausgegeben und liege voll im ursprünglich geplanten Gesamthaushalt. Wenn er weiterhin die 10,12 Millionen Mark als Grundlage nehme, hätte sich am Ende des Jubiläums sogar ein Plus von etwa 800.000 Mark abgezeichnet, meinte von Liebermann. Seine Aufgabe sei es gewesen, ein Programm auf die Beine zu stellen und den Etat einzuhalten. Als Kulturmanager sei er aber nicht verpflichtet, für die Finanzierung zu sorgen, meinte er sichtlich verärgert. Kulturminister Hinrich Enderlein (FDP), dessen Ministerium alle Kulturveranstaltungen gefördert hatte, äußerte Kritik an der Stadt Potsdam. dpa/taz