Ein Ei umsonst fürs Karton-Recycling

■ „Mini-Müll“ prämierte Supermärkte für Maßnahmen gegen den Verpackungswahn

„Die Umwelt hat keine Wahl. Aber Sie!“, werden ab sofort VerbraucherInnen lesen, wenn sie einen der neun Hamburger Supermärkte betreten, die der Verein Mini-Müll für ihre Maßnahmen zur Müllvermeidung auszeichnete.

Die FilialleiterInnen von sieben „Sky“-Märkten, einer „Famila“- und einer „Eurospar“-Filiale nahmen gestern im Haus der Patriotischen Gesellschaft die von Mini-Müll entworfenen Plaketten in Empfang, mit denen sie ein Jahr lang für sich werben dürfen. Die Auszeichnung kennzeichnet Geschäfte, die „umweltschonende Verpackung von Lebensmitteln“ fördern.

Die Voraussetzungen für die Prämierung waren die Teilnahme an einem Einführungsseminar und die Umsetzung von 20 festgelegten Pflichtmaßnahmen. So hatten die beteiligten Geschäfte die Auflage, mindestens 40 Prozent der Getränke in Mehrwegflaschen anzubieten, eingewickeltes Obst und Gemüse nicht noch zusätzlich mit Schalen und Tabletts zu verpacken und auf Werbung für Einwegprodukte ganz zu verzichten. Aus einem Katalog mit Vorschlägen zur Müllvermeidung mußten außerdem mindestens zwanzig weitere Punkte übernommen werden.

Alle neun Filialen, die sich an der Aktion beteiligt hatten, erfüllten die Anforderungen und erweiterten sie von sich aus noch zusätzlich.

Wer etwa in einem der sieben prämierten „Sky“-Märkte zum Kauf von Eiern den leeren Karton wieder mitbringt, bekommt an der Kasse 25 Pfennig verrechnet - praktisch ein Ei gratis. Und „Eurospar“ Rahlstedt belohnt das Wiederverwenden der Plastikschüsseln an der Salatbar ebenfalls mit 20 Pfennig Preisnachlaß. Bereits 30 Prozent der KundInnen nutzen dieses Angebot.

Hamburgs Umweltsenator Fritz Vahrenholt würdigte gestern die Arbeit des Vereins: „Mini-Müll verdient den wahren Grünen Punkt!“

Ruth Hoffmann