Für Freiheit in China

■ Demonstration vor chinesischer Botschaft am Samstag in Bonn

Bonn (taz) – Zum 5. Jahrestag des Massakers auf dem Tienanmen-Platz will ein breites Bündnis von Bürgerrechtsgruppen und politischen Vereinigungen am morgigen Samstag an die Menschenrechtsverletzungen in China erinnern. „Wir fordern die Freilassung aller politischen Gefangenen sowie geistige und kulturelle Freiheit für alle Menschen in der Volksrepublik China“, heißt es in dem Aufruf. Vor der chinesischen Botschaft in Bonn Bad-Godesberg (Kurfürstenallee 12) ist um 14 Uhr eine Kundgebung geplant. Am Abend soll mit einer Mahnwache der Opfer gedacht werden.

Am 4. Juni 1989 hatten Panzer den Protest chinesischer Studenten niedergewalzt, die für eine Demokratisierung demonstrierten. Heute, so beklagen die Organisatoren der Demonstration, seien die Menschenrechtsverletzungen in China ausländischen Besuchern allenfalls noch Lippenbekenntnisse wert. Wichtiger sei für Politiker und Geschäftsleute, den „größten Markt der Welt“ zu erobern.

Der Aufruf wendet sich gegen die Einladung des chinesischen Ministerpäsidenten Li Peng nach Deutschland Anfang Juli: „Denn er hat das Massaker in Peking befürwortet, befehligt und nach Kenntnis des Ablaufs einige Tage später die Soldaten für die Ausführung öffentlich gelobt.“

Dem Aufruf angeschlossen haben sich unter anderem die Bündnisgrünen, amnesty international, der RCDS, die Gesellschaft für bedrohte Völker und die Jusos.mon

Kontakt: Xiu Haitao, Förderation für ein demokratisches China, Tel. u. Fax 0251-88799.

Auch humanitäre Hilfe für die Opfer des „4. Juni“ ist gefragt. Sie wird privat organisiert und kommt Familien von Opfern, Hinterbliebenen und Verletzten zugute. Kontaktadresse: Frau Ding Zilin, Chinesische Volksuniversität, Jing Yuan 1 Lou 43, 100.872 Peking, V.R. China, Tel. 0086-01-2563399-3132.