Brandanschlag auf Groth

■ Öko-Schlachter weiter verfolgt

Im Laden von Öko-Schlachter Matthias Groth hat es wieder gebrannt. Bislang unbekannte Täter- Innen haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einen Brandsatz in das Geschäft am Sielwall gelegt. Die Strohdekoration zum Ernte-Dank-Fest und ein Holztisch fingen Feuer, das Groth löschen konnte. Der von vermutlich militanten TierschützerInnen verfolgte Schlachter wohnt über seinem Laden. „Ich hörte einen lauten Knall, und dann bin ich gleich mit dem Feuerlöscher runter“, sagte Matthias Groth gestern.

Groth vermutet, daß die TäterInnen die Kellertür aufgebrochen haben und so in den Laden gelangt sind. Die Schaufensterscheiben und die Ladentür zum Sielwall sind nicht beschädigt. Der Polizei „ist es noch unklar, wie ein Täter in das Gebäude gelangen konnte“. Sie hat auch „keinen bestimmten Tatverdacht“.

Am vergangenen Silvester waren militante VeganerInnen in den Schlachter-Laden eingebrochen und hatten Maschinen und Tresen demoliert. In den Monaten davor hatten sie mehrfach die Hauswand beschmiert und Groth mit telefonischen Morddrohungen drangsaliert. In den vergangenen acht Monaten sei er mehrmals mit Steinen beworfen oder verprügelt worden. „Das letzte Mal vor zwei Wochen“, sagte Groth.

Im Mai diesen Jahres überraschte Matthias Groth das Viertel damit, daß er seinen Laden schließen wollte. Zum Terror der VeganerInnen kamen noch Schulden von knapp 30.000 Mark. Doch nachdem viele KundInnen Gutscheine als Solidaritäts-Kredit bei ihm gekauft hatten, habe er es sich nochmal überlegt. „Als Schlachter bei Kafu komme ich doch mein Leben lang nicht mehr da runter“, sagte Groth. An die Polizei glaubt Groth auch nicht mehr: Er erstattet keine Anzeigen mehr. ufo