Kein Geld für Azubis?

■ Projekt für Arbeitslose vor dem Aus

Die drohende Kürzung von 50 Stellen aus den Förderprogrammen „Hilfe zur Arbeit“ und „Jugend mit Zukunft“ hat bei dem Jugendberufshilfebetrieb „Zukunftbau GmbH“ ein mittleres Erdbeben ausgelöst. Erstmals sollte mit Hilfe eines ressortübergreifenden Modells versucht werden, die Ausbildungschancen benachteiligter Jugendlichen zu erhöhen, in dem die verschiedenen Fördertöpfe der drei Senatsverwaltungen Jugend und Familie, Soziales und Arbeit miteinander vernetzt werden sollten. Schon vor Jahren stimmten die drei Senatsverwaltungen diesem Modell zu.

Eine unterschriftsreife Senatsvorlage liege hierfür auch schon vor, sagte Peter Urban von der „Zukunftsbau GmbH“. Doch die Vertragsunterzeichung würde durch die Senatsverwaltung für Soziales blockiert, kritisierte er die Verwaltung. Bisher habe die Behörde noch nicht signalisiert, daß sie bereit sei die Gelder aus dem Programm „Hilfe zur Arbeit“ zu finanzieren, so Urban. Die Behörde widerspricht: Das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. Das Konzept sei nicht ausgereift und müsse nachgebessert werden, meinte der Sprecher der Senatsverwaltung für Soziales, Wolfgang Zügel.

„Fallen von jetzt 105 Stellen 50 Stellen bis zum Jahresende weg, ist unser Modell gestorben“, warnt Urban. Er will erreichen, daß die Fördertöpfe der Verwaltungen vernetzt werden.

Die geplante Vernetzung könnte so aussehen: Ein Jugendlicher, gefördert mit dem niedrigschwelligen Angebot „Hilfe zur Arbeit“, fängt bei Zukunftsbau GmbH beispielsweise als Maler an. Nach einem halben Jahr merkt er, daß der Job Spaß macht, und möchte sich weiterqualifizieren. Nun kann er zu einem anderen Fördertopf überwechseln. „Statt zwei Jahre als Hilfsarbeiter runterzureißen und dann wieder auf der Straße zu stehen, kann er dann einen Berufabschluß als Malergeselle machen“, erklärt Peter Urban die zugrundeliegende Idee des Angebots. Michaela Eck