Reiners Jugendtraum vom Staub

■ Schöne als Trapper: Karl-May-Spiele erwarten 230.000 Gäste

28 Pferde testete der lange Cowboy, bevor er sich für den achtjährigen Wallach „Lakai“ entschied. Ex-Bühnen-Hippie Reiner Schöne (51) stellte sich nach zehn Jahren Hollywood gestern in Bad Segeberg als der neue Held der Karl-May-Spiele vor. Von der Fernsehserie „Hollywoodbar“ für drei Monate beurlaubt, will der Mime einmal den Staub des holsteinischen „Wilden Westens“ schmecken.

Mit Schöne als Trapper „Old Death“ in der Uraufführung „Winnetou und der Scout“ vom 22. Juni bis 25. August erhoffen sich die Spiele über 230.000 Besucher. Bad Segebergs Bürgermeister Jörg Nehtr ist vom neuen Star überzeugt: „Über zehn Jahre Hollywood haben ihn so abgehärtet, daß er im Wilden Westen von Bad Segeberg bestehen kann.“ Nur professionellste Schauspieler könnten auf der 20.000-Quadratmeter-Freilichtbühne mit Pferden, Explosionen und rasanten Verfolgungsjagden bestehen. Für Schöne ist die Mitwirkung bei den Karl-May-Spielen ein Abenteuer und die Erfüllung eines Jugendtraumes.

In die 65 Vorstellungen wurden etwa vier Millionen Mark investiert, wie der Geschäftsführer der Spiele, Ernst Reher berichtete. Die BesucherInnen dürfen sich auf zahlreiche neue Gags freuen: einen Raddampfer, einen Westendzug, der über die Bühne dampft, und die für den Wilden Westen typischen Lasereffekte. Über 100 SchauspielerInnen und Komparsen spielen mit – hinzu kommen 32 Pferde. lno