China ist überflutet

■ 20 Millionen Menschen steht das Wasser bis zum Hals. Über 300 Tote

Peking (AFP) – Von der Hochwasserkatastrophe in China sind mehr als 20 Millionen Menschen betroffen. Presseberichten zufolge ertranken bei den schwersten Überschwemmungen seit rund 50 Jahren bislang mehr als 300 Menschen, rund 3.700 wurden verletzt. Über eine Million Menschen wurden obdachlos. Die Fluten anschwellender Flüsse spülten fast 211.000 Häuser weg, bei über einer halben Million weiterer Gebäude richtete das Wasser schwere Schäden an. Allein in Schanghai wurden 300 Straßen überflutet. Das Wasser vernichtete etwa 1,6 Millionen Hektar Ackerland. Vereinzelt leiden Ortschaften, in denen die Flut wieder zurückging, unter Trinkwassermangel.

Laut Zeitungsberichten gingen über Schanghai 18 Stunden lang ununterbrochen Regengüsse nieder. 30.000 Häuser wurden unbewohnbar. Nach Angaben der Behörden waren mehrere hundert Pumpstationen der Millionenstadt in pausenlosem Einsatz.

Die Gesamtschäden der Hochwasserkatastrophe wurden landesweit auf 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua stellte das chinesische Rote Kreuz eine Soforthilfe in Höhe von umgerechnet 72.000 Mark für die drei am schwersten betroffenen Provinzen Anhui, Guizhou und Zhejiang zur Verfügung. Laut Xinhua trafen aus Taiwan und Hongkong Hilfsgüter ein. Am Freitag hatte auch das US- Außenministerium erklärt, es werde im Falle einer chinesischen Anfrage Hilfslieferungen „wohlwollend prüfend“.