Frauen hätten den Vulkan gerettet

■ „Die Manager hätten nicht alle gleich ausgesehen“: Weiblicher Blick auf die Vulkan-Pleite

Die Zeit als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender beim Vulkan war für Frank Teichmüller offenbar voller Überraschungen: Er wunderte sich darüber, „wie leicht man an das Geld der Treuhand kommen konnte.“Er verstand nicht, warum Friedrich Hennemann das Unterweser-Konzept nicht rausrückte. Teichmüllers Reaktion auf die Pleite des Schiffbaukonzerns: „Ich war sehr überrascht“, versicherte der Bezirksleiter IG Metall Küste den Mitgliedern des Vulkan-Untersuchungsausschuß gestern treuherzigen Blickes.

Ob Frauen auch so blauäuig in die Pleite geschlittert wären? Was liegt näher, als am Weltfrauentag den weiblichen Blick auf den Vulkan zu wagen. „Wenn Frauen den Vulkan regiert hätten, wäre es nicht zu diesem kollektiven Realitätsverlust gekommen“, ist sich Brigitte Dreyer, die für die CDU im Vulkan-Untersuchungsausschuß sitzt, sicher. „Außerdem nehmen Frauen ihre Funktionen ernster und können klüger rechnen“. „Frauen können sparsamer mit Ressourcen umgehen“, schlägt Ausschußmitglied Helga Trüpel (Grüne) in die gleiche Kerbe. Hilde Adolf, die für die SPD im Ausschuß sitzt, ist da vorsichtiger: „Die Frage ist Anlaß für wilde Spekulationen“, sagt sie. „Aber ich vertraue auf die Qualität von Frauen“. Ausschußmitglied Ulrike Hövelmann (SPD) plädiert hingegen für mehr Farbe unter den grauen Eminenzen: „Die Manager hätten jedenfalls nicht alle gleich ausgesehen.“ kes