Kutips

Ein Orkan macht entweder müde, oder er läßt gewisse Paare nachts in der Feldstraße im Bremer Steintor-Viertel langsamen Walzer tanzen! Mit Linksdrehung, versteht sich. Und trotz Kopfsteinpflaster! Doch bevor wir hier derart stürmische Abenteuer weiter vertiefen, quakt uns von der Schlagseite 44 schon der Wetterfrosch dazwischen und meldet: Samstag heiter. Also nix mit müde und nix mit Walzer. Obwohl Jean-Claude Séférian bestimmt den Drei-Viertel-Takt drauf hat, wenn er heute um 20 Uhr im KITO Chansons zum besten gibt.

Apropos Abenteuer. Also wird's bei der „Super! Bierfront-Party“heute imWehrschloß zugehen, wo ab 20 Uhr ein Haufen Berliner Chaoten Radau macht. Mehr dem postmodernen Kulturleben entstammt unser nächster Tip, der einen den Gerstensaft gleich wieder ausstoßen läßt: Telefonieren von Tisch zu Tisch ist der Clou, mit dem die BetreiberInnen des „Rummelplatz“in der Violenstraße heute um 20 Uhr in ihr Etablissement locken wollen – zur akustischen Untermalung wieder kein Walzer, sondern Soul & Pop dorten. Was Georges Bataille dazu gesagt hätte, ist zu erahnen – seine skandalumwitterte und telefonflirtfreie Erzählung „Die Geschichte des Auges“bringt Marcell Kaiser heute und morgen Sonntag um 20.30 Uhr im Theater Satyricon auf die Bühne.

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Mit Schnupperpreisen lockt das Bremer Theater am heutigen Sonntag in zwei seiner Spielstätten: Im Schauspielhaus – hihi, hähä – um 20 Uhr „Kunst“, am Goetheplatz – schlimm, schlimm! – um 19.30 Uhr „Die Entführung aus dem Serail“. Quakt wieder der Wetterfrosch von Seite 44: Aufleben sollen sie, die Winde! Also doch auf ins Bett oder in die Feldstraße zum Walzertanzen. taz