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: Kosmopolitisch: Mamadou Doumbia mit Mandinka im Pfefferberg

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Kosmopolitisch: Mamadou Doumbia mit Mandinka im Pfefferberg

Es muß nicht immer Paris sein. „Yafa“ etwa, das zweite Album des westafrikanischen Gitarristen Mamadou Doumbia und seiner Band Mandinka, wurde zu großen Teilen in einem Studio am Fuße des heiligen Bergs Fuji eingespielt, zur Hälfte mit afrikanischen, zur anderen Hälfte mit japanischen Musikern. Kein afro-japanisches Crossover allerdings, sondern eine durchwegs afrikanische Pop-Platte, die in traditionellen malischen Rhythmen ruht, aber zeitgemäße Ausflüge in globale Gefilde von Funk und Reggae, Salsa, Zouk oder Zydeko einschließt. Kosmopolitisch in der Form durch Doumbias flüssiges, gefälliges Gitarrenspiel, das den Vergleich mit Vorbildern wie Carlos Santana nicht scheuen muß.

Auf seinem Weg von Mali nach Tokio, wo er seit sechs Jahren lebt, ging Mamadou Doumbia zunächst die übliche Route. Mit 17 in die staatlich geförderte Bamasaba Band in Bamako eingestiegen, machte er Zwischenstation in Malis legendärer Rail Band, bevor er 1988 den Sprung nach Paris wagte. An der Seine traf er auf Salif Keita, als dessen Gitarrist er um die halbe Welt tourte, bis er sich schließlich entschied, das eigene Ding zu machen, und dabei in Japan landete.

Mamadou Doumbia schätzt nicht nur den japanischen Way of Life, wie dem Presseinfo zu entnehmen ist, er hat auch einige kulturelle Gemeinsamkeiten entdeckt, sogar in der Musik. „Die traditionelle Musik Malis hat insofern Ähnlichkeiten mit japanischer Musik, als manche der Instrumente gleich sind. Die Ngoni, eine westafrikanische Laute, klingt sehr wie das japanische Shamisen, ein japanisches Banjo – die gleichen Noten, eine sehr ähnliche Tonleiter.“ Ein Fall für die Musikwissenschaft. Daniel Bax

Samstag, 22 Uhr, Pfefferberg, Schönhauser Allee 176, Mitte