Geheimnisvolle Eier

■ Kung-Fu und mehr: „Stand der Dinge“, Kurzfilme aus der HfbK im Metropolis

Kung-Fu, Krimi, Road-Movie und Erotik - in der Filmauswahl der HfbK Hamburg findet sich von allem etwas. In den zehn- bis zwanzig-minütigen Filmen setzen sich die Kunsthochschüler sowohl mit den gängigen Filmgenres als auch mit modernen Zwischenmenschlichkeiten auseinander. Hier mit verspieltem Witz, da mit experimentellem Ernst.

In Hong Kong Lover von Alexander Höpfner und Jakob Hüfner geht es um Liebe, Kidnapping, Verfolgung, Mord und Totschlag. Zwischen leeren Pappkartons: Platzpatronen und Kampfkunst wie im echten Hong Kong-Film, nur hier ohne den sonst obligatorischen Zeitraffer.

Eine Art französisch-deutscher Road-Movie ist Petit Voyage. Darin erzählt Maike Höhne von einer wunderlichen Dreiergeschichte zwischen zwei Männern und einer Frau. „Man muß warten können. Wecke die Liebe nicht, bevor es ihr nicht selbst gefällt“, heißt es im deutschen Off-Text. Wer die Dialoge verstehen will, sollte Französisch sprechen.

Zwischen den Spiegeln von Karina Nimmerfall ist eine eigenwilligen Bildfolge ohne Worte: Schritte, Gänge, Durchgänge, Gehen, Drehen..., alles feucht-kalt zwischen Kanal und Fabrikruine.

Frisch vom Schneidetisch: Agentenspiele von Jan Augustiny. Worum geht's? – Der Künstler zu seinem Werk: „'Lilak-Lady' ohne Worte. So, wie es immer war...Es gab den einen richtigen Drink, den einen Wagen, die eine Zigarre, die eine Zeit, ein gekochtes Ei zu kochen und die eine alles entscheidende Frage...“Alles klar?

Um geheimnisvolle Eier geht es seltsamerweise auch in Fake. Könnte es etwas damit zu tun haben, daß FA sexuell nicht ausgelastet ist und daher die Nähe zu dem gutaussehenden Jim sucht? Klar ist nur eins: Nach einer romantischen Nacht folgt das böse Erwachen. Jim ist ein Gangster und hantiert im weiteren Verlauf der Geschichte mit Sprengstoff und Goldzähnen. Eine grotesk überzeichnete Zwölf-Minuten-Kolportage von Sebastian Peterson (Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg).

Birgit J. Neumann

Di, 10. Juni, 21.15 Uhr und 23.00 Uhr, Metropolis