■ QUERBILD
: Batman & Robin

„Wir weden eine größere Höhle brauchen.“Ein Schlußwort, das nach einem Spektakel die Vorfreude auf das nächste schürt. Der dies sagt, ist Alfred (Michael Gough), der Butler des Heldenpärchens Batman und Robin, der beiden Mutter, Waffenmeister und Sidekick zugleich ist. Mit seinem Schlußsatz besiegelt er die Erweiterung des Duos zu einem Trio – Alfreds Nichte Barbara (Alicia Silverstone) ist fortan als Batgirl in die Familie aufgenommen. Zugleich aber ist dieser Satz auch eine Zusammenfassung dessen, woran es bei Batman & Robin hakt. Denn das Zusammenspiel zwischen Regisseur Joel Schumacher, seinem Kameramann und der Chefdesignerin konzentriert sich allein auf die äußere Fassade. Die Action-Sequenzen, die Bat-Tricks, die Schurken-Waffen, all das wird mit panischem Eifer aufgedonnert. Proportional dazu werden die Geschichten und das Phantastische des Stoffes zum Gerippe degradiert, das das Äußere irgendwie tragen muß. Um es mit Alfred zu sagen: Es geht einzig um die Höhle selbst, die beim nächsten Mal noch größer werden muß, weil es jetzt schon viel zu eng darin ist.

Weil so aber kaum noch Verbindungen zwischen der Höhle und dem, was in ihr geschieht, bestehen, wirkt auch das Drumherum leblos. Die Seele, die sich in Tim Burtons Batman-Filmen gerade über das Produktions-Design vermittelte, war nicht zuletzt durch die Bewegungen zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Figuren erwachsen. Wie schon Schumachers Batman Forever beläßt es Batman & Robin lieber bei einer kitschig-klischierten Draufsicht, unterfüttert durch die derzeit obligate Selbstironie. In diesem Sinne wird hier einiges aufgeboten. Da ist zuallererst Arnold Schwarzenegger als Mr. Freeze, der als wandelnder Kühlschrank die Welt vereisen will. Allerweltsliebling George Clooney spielt zum ersten Mal den Batman. Uma Thurman gibt die größenwahnsinnige Pflanzenfanatikerin Poison Ivy, die die Erde vom Menschen zu befreien sucht und deren Küsse tödlich sind. Und Elle Macpherson bleibt als Bruce Waynes Freundin Julie so verloren wie letztlich alles, was Schumacher zum Schauen bestellt hat.

Jan Distelmeyer

Aladin, Cinemaxx, City, Fama, Gloria, Grindel, Hansa, Movie, Palette, Savoy, Ufa