Armes Nobelviertel

■ Quartiersmanager soll jetzt das Viertel rund um die Colonnaden aufpolieren

„Was hier fehlt, ist ein Konzept“, sagte gestern Dietmar Hamm, Prokurist des Immobilienberaters Jones Lang Wootton, über die Colonnaden. Hamm ist vom Trägerverein der Anlieger als Quartiersmanager für das Viertel eingesetzt worden. Die Wirtschaftsbehörde bezuschußt den Entwicklungshelfer für die Innenstadt-Kaufleute mit 50.000 Mark.

In dem Trägerverein haben sich im Juni 28 Geschäftsleute und Hauseigentümer aus dem Viertel zwischen Gänsemarkt, Esplanade und Binnenalster zusammengeschlossen. Früher zählte die Straße zu den teuersten Einkaufsmeilen der Stadt. Heute fühlen sich die Anlieger von den Kunden und von der Stadt verlassen. Die Stadt solle für eine neue Pflasterung sorgen, forderten sie im Juni, die Stadt soll für mehr Parkplätze sorgen, die Stadt soll neue Mülleimer aufstellen.

Der Quartiersmanager möchte das Viertel für das junge Kinopublikum aus Cinemaxx und UFA-Palast und für betuchtere Gäste aus der Oper aufpolieren – etwa, indem er sich um die Ansiedlung von Einzelhandelsgeschäften statt langweiliger aber finanzstarker Modeketten bemüht. Aber, räumt er ein: „Wir können den Eigentümern nicht vorschreiben, an wen sie vermieten. Wir können nur Empfehlungen geben.“ fis