STN Atlas baut 319 Stellen ab

■ Rüstungsfirma finanziert Beschäftigungsgesellschaft

Der Rüstungsbetrieb STN wird in Bremen 186 Menschen entlassen, im Hamburger Betriebsteil 133. Für betroffene Mitarbeiter unter 55 Jahren soll eine Beschäftigungsgesellschaft eingerichtet werden, die mit Qualifizierungsmaßnahmen den Jobwechsel in andere Firmen unterstützen will. 50 Millionen Mark will STN dafür bereitstellen. Mitarbeitern über 55 Jahren wird eine Altersteilzeitregelung angeboten.

Damit scheint das Ende der Umstrukturierung bei STN noch nicht gekommen. Nach Informationen des Gesamtbetriebsrats-Vorsitzenden Erik Merks hat die Unternehmensführung zudem beschlossen, die 700 Arbeitsplätze der Schiffselektronik aus dem Konzern auszugliedern. Außerdem sollen neue Arbeitszeit- und Lohnmodelle getestet werden. Es könnte auch weitere Kündigungen geben: „Wir sind mit dem Versuch, die jetzigen Kündigungen an eine Beschäftigungsgarantie zu knüpfen, heftig auf den Bauch gefallen“, so Merks.

„Wir können diese Entwicklung nicht verhindern, nur gestalten“, sagt Inge Lies-Bohlmann von der Gewerkschaft IG Metall. Mit dem vorerst erreichten Kompromiß ist sie zufrieden: Daß STN eine Auffang-Gesellschaft nach Vorbild der Vulkan-Beschäftigungsgesellschaft Mypegasus finanzieren will, sei „nicht selbstverständlich“. cd