Gastfamilien gesucht

■ Krankenhaus-Ost will psychisch Behinderten ein Leben außerhalb der Klinik ermöglichen

„Familie gesucht“– unter diesem Slogan hat das Zentralkrankenhaus-Ost derzeit eine Werbekampagne gestartet. Die „Familienpfleger“sind wieder auf der Suche nach BremerInnen, die psychisch behinderten Menschen ein Leben außerhalb der Klinik ermöglichen wollen. Das Projekt gibt es seit nunmehr drei Jahren – und soll wegen der guten Erfolgsquote jetzt auch weiter laufen, berichtet Hildegard Hartje-Horn vom Familienpflegeteam.

Ziel der Gastfamilien-Idee ist es, daß sich die ehemaligen Klinikpatienten erstmal in einer Familie aufgehoben fühlen – bevor sie dann später in Wohnheime oder betreute Wohngemeinschaften wechseln. Zehn Patienten haben seit Projektstart im Jahr 1995 eine Gastfamilien gefunden. Sie sind weder stark pflegebedürftig noch suchtkrank, „brauchen aber viel Hilfe bei Behördengängen oder beim Essen“, erklärt Teammitglied Hartje-Horn.

Aber Gastfamilie zu werden, ist nicht leicht. „Wir nehmen nur Leute, die hochmotiviert sind und keine eigenen Familienprobleme haben“, sagt Hildegard Hartje-Horn. Wer nur auf die angekündigte monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 1.700 Mark aus ist, hat keine Chancen. Das Team wählt sorgsam aus und bietet dann aber jede Menge Hilfe an: Psychologen, Soziologen und Krankenschwestern aus der Abteilung „Familienpflege“kommen zu regelmäßigen Hausbesuchen vorbei, um Probleme zu besprechen. Außerdem geht auch nicht alles Knall auf Fall: Familie und Gastmensch dürfen sich in einer Kennelernphase erstmal langsam aneinander gewöhnen. kat

Weitere Infos zur Gastfamilie gibt es bei der Abteilung „Familienpflege“unter