Krachmachen ist erlaubt

■ Das Kindermuseum Labyrinth zeigt ab heute eine Erlebnisausstellung über Klänge und Töne

Krachmachen erwünscht: Philipp, Ali und Anke spielen auf dem Ton-Parcours Kriegen und komponieren dabei wilde Melodien. Jan schlägt den Gong und verzieht das Gesicht, weil der Ton ohrenbetäubend laut ist. Die drei Mädchen mit Pferdeschwänzen entlocken währenddessen gefüllten Wasserflaschen unterschiedlich hohe Töne. Das „Labyrinth“-Kindermuseum in der Osloer Straße in Wedding ist bis Februar ein Klangparadies für Kinder ab vier Jahre. In der ehemaligen Fabrikhalle sind Spielobjekte aufgebaut, die auf unterschiedliche Weise Töne von sich geben. „Schon gehört?“ nennt sich das Projekt, das Kindern einen kreativen Umgang mit Klang und Musik vermitteln soll.

Der Düsseldorfer Verein „Aktion & Kultur mit Kindern“ hat die Erlebnisausstellung entwickelt. Sie lief bereits erfolgreich in München, Aachen und Aurich und soll nun auch Berliner Kinder begeistern. Klänge stehen im Mittelpunkt, weil sie zum Alltag gehören, aber selten intensiv wahrgenommen werden. Um das Gefühl für Lautstärke, Tonhöhe und Klangfarbe zu schulen, hat Georg Frangenberg die Ausstellung speziell für Kinder entwickelt. Jungen und Mädchen sollen im Vorschulalter spielerisch für Töne sensibilisiert werden.

Mitten im Raum ist der Tonparcours aufgebaut. Auf dem Boden stehen Holzkästen in bunten Farben, die Töne von sich geben, sobald man sie betritt. Die Jungen und Mädchen von der Kindertagesstätte Lynaer Straße hüpfen von einem Kasten zum anderen und sind von dem Klanggewirr begeistert. Gruppenleiterin Ursula Röker ist mir ihren Kids in der Ausstellung, weil sie lernen sollen, wie Töne entstehen und daraus Musik wird. „Die Eltern haben großes Interesse an der Ausstellung gezeigt. Wir werden mit allen Gruppen kommen“, sagt Röker.

Damit die Kinder zu Hause weiter experimentieren können, sind viele der Spielobjekte Alltagsutensilien oder daraus zusammengebaute Instrumente. Die Rhythmusmaschine etwa besteht weitestgehend aus Fahrradteilen und Regenrinnen geben interessante Töne von sich, wenn man mit einem Lederlappen gegen eine Öffnung schlägt. Flaschen, Gießkannen und Teekessel finden sich in jedem Haushalt. Nur sollten sich die Eltern mit Ohrstöpsel eindecken. Die Museumsmitarbeiter werden sie in den kommenden Wochen auch tragen. Mike Szymanski

„Schon gehört?“ ist für Gruppen montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Anmeldung unter Tel: 49308901. Familien können dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, sonnabends von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr die Ausstellung in der Osloer Straße 12 besuchen.