Locker und im Spaziergang

■ Kiel gewinnt erstes Champions-League-Match gegen Ankara

Mit einem lockeren Herbstspaziergang hat der THW Kiel das Unternehmen Champions League gestartet, das den deutschen Meister im fünften Anlauf binnen sechs Jahren endlich auf den europäischen Handball-Thron führen soll. Beim 34:21 im Qualifikations-Hinspiel gegen den türkischen Vertreter Cankaya Ankara trugen sich alle eingesetzten zehn Feldspieler in die Torschützenliste ein. Nach einigen Verletzungsproblemen zum Saisonstart trumpfte Kiels Kader damit erstmals in kompletter Besetzung mit großer Spielfreude auf. Sogar der gewöhnlich ernste Trainer Zvonimir Serdarusic war nach dieser Partie vor 5000 Zuschauern in der Ostseehalle zu Scherzen aufgelegt. „Für ein Auswärtsspiel kann man mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein“, meinte er.

Der THW hatte Cankaya das Heimrecht für 15.000 Dollar zuzüglich Flugkosten abgekauft und ersparte sich so in dieser mit Terminen voll gestopften Saison Reise-Strapazen. In ihrem eigentlichen Heimspiel gegen die Türken werden die Kieler heute (19.30 Uhr) in Bad Segeberg wohl den Einzug in die Gruppenspiele der Königsklasse perfekt machen. Schon am Mittwoch geht die Hatz mit dem DHB-Pokaltreffen bei Jahn Duderstadt weiter.

Der erste Teil der Pflichtaufgabe gegen Cankaya lief ganz nach den Vorstellungen von Serdarusic ab. „Wir wussten nichts über den Geg-ner. Deshalb haben wir ihn 15 Minuten studiert, dann ist unser Spiel gelaufen“, sagte der Coach und erklärte damit auch den mit 3:5- und 9:9-Zwischenständen schleppenden Beginn. Zehn Minuten vor der Pause machten die Hausherren dann ernst. Mit sieben Treffern in Serie zum 16:9 waren die Kraftverhältnisse flott zurecht gerückt. Kiel spielte gut, ohne ernsthaft gefordert zu werden.

Manager Uwe Schwenker ist zuversichtlich, dass sich für Kiel am Ende dieser Saison der Traum vom Champions-League-Sieg erfüllen kann. „Wir haben einen kleinen, aber feinen Kader“, bemerkte der Kieler. Günter Schulz