Hit me with your rhythm stick

■ Die Vorschau: NGOMA kommt mit Trommelfeuer nach Bremen

Die Band „Ngoma“ reist extra ein paar Tage vor Konzertbeginn in Bremen an, um ein Instrumentarium aus Fässern, Blechen, Federspiralen und ähnlichen Materialien auf Schrottplätzen zu sammeln. Damit bauen sie die Schlachthof-Kesselhalle um zum Schauplatz einer ungewöhnlichen Performance. Diese Großrauminstallation wird auch das Erste sein, was die Besucher des Spektakels wahrnehmen werden. Der Abend beginnt dann eher unspektakulär entspannt mit einer Malperformance von Hans Scheuerecker und Ambientsounds von DJ Z.A.P.. Nach und nach werden die Klänge rhythmischer. Dann entern auch die restlichen Ngoma- Artisten die Bühne und greifen in das musikalische Geschehen ein. Die trommeln nicht nur selbst auf dem überall im Raum verteilten präparierten Metallschrott, sondern verteilen Schlaghölzer an das Publikum, das selbst musikalisch eingreifen und die Performance übernehmen kann. Die Installation wird so zum „interaktiven Soundsys-tem“ und die Kesselhalle Klangkörper für eine heftig dröhnende Soundperformance.

Dafür, dass das Ganze nicht zu einer Art grobmotorisch-tantrischem Trommelworkshop gerät oder gar völlig aus dem Ruder läuft, werden die Ngoma-Aktivisten schon sorgen. Die Band besteht nämlich aus gestandenen Koryphäen der Experimentalmusik mit Lärm-Erfahrung. Als da wären: Endruh Unruh von den Einstürzende Neubauten, Toby Burdon, sonst Schlagwerker der brachialen keltischen Avantgardeband Test Departement, die Cottbusser Gruppe Sandow und Ex-Sprung-aus-den-Wolken-Mitglied Michael Wrzesinski.

So gestaltet sich der Abend dann wohl eher als reinigende Heimsuchung für Geist und Körper denn als normales Konzert, dauerte das Spektakel bei den vergangenen Aktionen doch mindestens drei Stunden. Das nur als Warnung. asb

Heute um 20 Uhr im Schlachthof