selbst ist die frau
: Vorsorgeaktion für Schwangere

Wie sich Frühgeburten vermeiden lassen

Ein sehr großer Anteil von Frühgeburten ist auf vaginale Infektionen zurückzuführen. Die meisten dieser Infektionen beginnen nicht ganz plötzlich, sondern mit einem Ungleichgewicht der normalerweise in der Scheide überwiegenden Milchsäurebakterien. Diese Bakterien produzieren Milchsäure, die die Scheidenflüssigkeit sauer macht und dadurch viele krankheitserregende Bakterien am Wachstum hindert.

Mit einer von Professor Erich Saling, dem ehemaligen Leiter der Frauenklinik Neukölln, entwickelten einfachen Messung des Säuregehaltes der Scheidenflüssigkeit lässt sich nun feststellen, ob genügend Milchsäurebakterien vorhanden sind und damit wahrscheinlich eine ausreichende „Schutzfunktion“ vorhanden ist. Diese pH-Wert-Messung wird inzwischen von einer zunehmenden Zahl von Ärzten im Rahmen der Schwangerenvorsorge eingesetzt. Allerdings gibt es Vorsorgetermine bei einer unkomplizierten Schwangerschaft nur einmal im Monat. Innerhalb eines Monats können aber aus einem „Ungleichgewicht“ Veränderungen im Uterus und am Muttermund entstanden sein, die letztlich zu einer Frühgeburt führen.

Professor Saling hat daher Anfang der 90er-Jahre angeregt, dass die Schwangeren zweimal pro Woche ihren Scheiden-pH-Wert selber messen. In Erfurt wurde daraufhin eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse so überzeugend waren, dass inzwischen mit Unterstützung der Landesregierung Thüringen im ganzen Land die „Selbstvorsorgeaktion für Schwangere“ durchgeführt wird.

Über das ERICH SALING-Institut für Perinatale Medizin e. V. können die Testhandschuhe für die pH-Wert-Messung zum Selbstkostenpreis von 30 Mark bezogen werden, Mariendorfer Weg 28, 12051 Berlin, Tel.: 60 04-83 34, www.saling-institut.de