Letzter Aufschub für Libanesen

■ Abschiebung nach Asylfolgeantrag ausgesetzt

Der Flug für die Abschiebung der zehnköpfigen Familie Al-Zain ist vorerst storniert. Die Familie, die vor vielen Jahren nach Bremen kam und nach Ansicht der Innenbehörde zur Gruppe der „falschen Libanesen“ zählt, hat jetzt einen Asylfolgeantrag gestellt. Solange die Entscheidung über den weiteren Verbleib nun beim Asylbundesamt liegt, gilt eine befristete Duldung.

FlüchtlingshelferInnen hoffen, dass das Asylbundesamt nun anhand eines neuen Gutachtens von Amnesty International entscheiden könnte, dass Abschiebehindernisse bestehen, da eine menschenwürdige Exis-tenz für die Familie in der Türkei nicht gesichert wäre. Nach der Expertise können Angehörige der arabischen Minderheit aus der Region um die türkisch-kurdische Stadt Mardin, zu der deutsche Behörden die Familie zählen – die ihrerseits angibt, aus dem Libanon nach Deutschland geflohen zu sein –, nicht damit rechnen, ihren Lebensunterhalt ausreichend zu bestreiten.

Dies gilt auch für den Vater und die kranke Mutter. Sie verfügen weder über Land noch über anderes Eigentum. Nur damit aber könnte sich die Familie im Falle einer Abschiebungeine neue Existenz aufbauen. Dem Gutachten zufolge muss die arabischsprachige Minderheit in der Türkei mit besonderer Benachteiligung rechnen.

Zuletzt hatten die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU zugesagt, diesen Fall zu prüfen. ede