Exzellente Location

■ Deutsche Welle wirbt für Studienort Hamburg, obwohl es kaum Plätze gibt

Gregory hat blaue Augen, stammt aus Dallas und studiert in Hamburg Germanistik und Betriebswirtschaft. Vor der Silhouette des Westflügels der Uni schwärmt er von den Studienbedingungen in der Stadt. Nur dass das Wetter so schlecht sei, „das nervt“.

Diesen und andere TV-Spots sendet die Deutsche Welle (DW) in fünf Sprachen rund um die Welt. „Es gibt einen globalen Wettbewerb um den Nachwuchs“, erläutert DW-Sprecher Ralf Siepmann. Deswegen sei „internationales Hochschulmarketing“ dringend geboten. Auch über Radio Spots und per Internet (www.gateway-to-germany.de) wird ab sofort für den Hamburger Standort geworben.

Immerhin kommen heute schon zehn Bewerber auf einen der 300 Studienplätze für ausländische Studenten. Er freue sich dennoch, dass Hamburg bei den beworbenen Standorten dabei sei, sagte Uni-Vize-Präsident Wilfried Hartmann. Werbung sei wichtig, damit sich die Nachfrage nicht nur auf wenige Fächer wie Wirtschaftswissenschaften konzentriere. Auch gebe es für Studierende höherer Semester keine Zulassungsbeschränkung. Dies führe dazu, dass die Stadt, die mit seinen 120 Sprachen für Studierende eine „exellente Location“ sei, schon heute mit 10 Prozent Ausländeranteil über dem Bundesschnitt von 8 Prozent liegt.

Für diesen hohen Anteil „haben wir auch gearbeitet“, betonte Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL). So gebe es inzwischen 26 Bachelor und 20 Masterstudiengänge, was Studierenden aus Ländern mit angelsächischen Studiensystem den Zugang erleichtert. Es sei nun geboten, ihren arbeits- und ausländerrechtlichen Status zu verbessern, denn „ohne Bleibeperspektive gehen Master-Absolventen lieber nach USA oder Kanada“. Kaija Kutter