Dummes Geplapper

Nach „Wetten, dass...?“: Demo gegen die Verhöhnung von Arbeitslosen gestern vor Bohlen-Haus in Tötensen

Tötensen taz ■ Der Harburger Arbeitskreis „Mehr Mut gegen Oben – Initiative gegen soziale Ausgrenzung“ hat Dieter Bohlens Auf-, beziehungsweise Fehltritt bei der Sendung „Wetten, dass...?“ gestern zum Anlass genommen, um vor dem Anwesen des Multimillionärs in Tötensen gegen die Verhöhnung von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern zu demonstrieren.

Vor einem Millionen-TV-Publikum hatte Bohlen gesagt: „Ich hoffe, dass jeder so gerne Geld verdient wie ich, dann hätten wir nämlich keine Sorgen mehr, sondern ‘ne super Finanzsituation.“

Auch wenn das „intelligenzlos daher geplappertes Zeug“ sei, wie der Sprecher des Arbeitskreises Jörn Schäller (30) sagte, richtete sich die „symbolische Aktion“ nicht gegen Dieter Bohlen persönlich. Im Mittelpunkt der Kritik standen Politik, Medien und Gesellschaft allgemein: „Wir sehen die Tendenz, dass Randgruppen für die Misere des Sozialstaates verantwortlich gemacht werden“, klagte Schäller. Das aber sei grundweg falsch.

Während die 15 Demonstranten ihr Transparent „Schluss mit der Hetze gegen Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger“ hochhielten und Flugblätter verteilten, weilte Hausherr Dieter Bohlen selbst auf der Frankfurter Buchmesse, um sein neuestes Pamphlet „Hinter den Kulissen“ vorzustellen. Gegen den Protestzug habe er keine Einwände gehabt, sagte Schäller. LHI