Neue Platten
: Voll die Härte: In Extremo mit „Sieben“

In Extremo: „7“ Motor/UniversalKonzert am 12.10., Arena

In Extremo sind zu siebt, existieren seit sieben Jahren, „Sieben“ ist ihr siebtes Album. Da freut sich der Okkultist. Und bläst in den Dudelsack, kurbelt an der Drehleier, singt Latein und versucht trotz alledem mit Macht wegzukommen vom fleißig erworbenen Mittelalter-Image. Also werden die bislang schon nicht dezenten Heavy-Metal-Breitseiten mit Hilfe zweier ausgewiesener Schwermetall-Produzenten noch einmal verstärkt, dass die Schalmeien immer wieder von elektrischen Gitarren überwältigt werden. Dank pathetischer Melodielinien mit Hang zur Düsternis landen In Extremo endgültig da, wo sie schon immer hinwollten, in der Spitzenriege der Neuen Deutschen Härte, Unterabteilung Folkloristisches. Dort oben wird Erfolg in Dezibel gemessen, aber wenn die Gitarrenberge erst einmal weggeräumt sind, tauchen weiterhin manche für einen Mittelaltermarkt tauglichen Tanzeinlagen auf und ein paar gar seltsame Ideen: „Ave Maria“ etwa klingt so, als hätte sich Eros Ramazzotti bei einem Klosteraufenthalt erkältet. Man sieht also, Humor haben In Extremo schon auch, was vor allem in den Texten bewiesen wird. „Ich habe meine Tante geschlachtet“, heißt es dort, oder: „Vögel singen voller Lust mit den Nymphen auf der Brust.“ TO