Betr.: Ausbildung

Viermal Muttern lösen, vier Räder holen, vier Räder festschrauben. Der Wagen braucht neue Reifen, Schritt für Schritt arbeitet sich Eugen Grigorjev (17) voran. Der Ex-Hauptschüler weiß, die Schrauben müssen fest sein, daran hängt Leben. Sein Meister kontrolliert die Arbeit. „Gut gemacht.“ Zwei Jahre lernt Grigorjev schon im Autohaus Johannsen in Moisburg bei Hamburg. In der Werkstatt des achtköpfigen Unternehmens fühlt er sich wohl, nicht immer angenehm dagegen sind ihm die Donnerstage in der Berufsschule. Dort werden Potentialkurven berechnet, ein Gebiet, auf dem Grigorjev nie viel beizutragen hatte. Die Berufsschullehrer helfen in einem speziellen Kurs. Doch es gibt auch das Fach „Technologie“ – da geht es um Aufbau und Funktion eines Autos, da weiß er schon viel. Als Junge machte er Fahrräder wieder flott. Im Beruf des Kraftfahrzeugmechanikers oder Mechatronikers, wie dieser seit einigen Jahren auch heißt, „sind aufwendige Reparaturen wie Motorenwechsel fast verschwunden“, sagt Chefin Heidi Johannsen (62). „Die Autos sind heute besser, werden aber strenger kontrolliert. Es ist also weniger Metall zu bearbeiten, dafür mehr Elektronik zu verstehen.“ Anderthalb Jahre dauert Grigorjevs Ausbildung noch, danach will er „auf jeden Fall als Kfz-Mechaniker arbeiten – wie Vater“. PW/Foto: Henning Scholz