„Ich hatte ihn gewarnt“

Parteikollege sagt aus gegen den wegen Bestechlichkeit angeklagten Hildesheimer Oberbürgermeister Kurt Machens

Im Korruptionsprozess gegen Hildesheims Ex-Oberbürgermeister Kurt Machens (CDU) hat Oberstadtdirektor Konrad Deufel ausgesagt, seinen Parteikollegen vor der Annahme einer Spende gewarnt zu haben. Er habe das abgelehnt, so Deufel gestern. Machens steht nach dem Verkauf von Anteilen der Hildesheimer Energieversorgung an die Konzerne Thüga und Ruhrgas wegen schwerer Bestechlichkeit vor Gericht.

An dem Gespräch, bei dem Deufel von Machens über die mögliche Spende informiert wurde, nahm auch der heutige niedersächsische Finanzminister Hartmut Möllring teil. Er war damals CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Möllring habe sich zu der Sache nicht geäußert, sagte Deufel. Zum Zeitpunkt des Gesprächs war die Spende in Höhe von umgerechnet rund 470.000 Euro noch nicht geflossen, aber bereits in Aussicht gestellt. Thüga und Ruhrgas zahlten das Geld schließlich an einen von Machens gegründeten Geheimverein mit dem Namen „Pecunia non olet“ (lateinisch: „Geld stinkt nicht“), der das Geld für verschiedene soziale Zwecke in der Stadt weitergab.

Machens wird als möglicher CDU-Kandidat für den Posten des Oberstadtdirektors als Nachfolger Deufels gehandelt. dpa