Salmonellen: Neue Chargen entdeckt

■ Jetzt stehen die Trockenmilchchargen 124 bis 129 auf dem Index

Frankfurt (taz) - Nach der gestern öffentlich gewordenen Schlamperei bei der Bundesanstalt für Landwirtschaftliche Marktordnung (BALM), hat das hessische Sozialministerium jetzt auch vor dem „Genuß“ von Trockenmilchpulver der Chargen 124 bis 129 gewarnt. Wie der Trockenmilchpulverlieferant Bodo Ronzheimer aus Wetter gegenüber der taz mitteilte, seien - über die bereits als verseucht ermittelten Chargen hinaus - weitere Tonnen von Trockenmilchpulver mit Salmonellen belastet. In der Verantwortung des hessischen Sozialministeriums werden Ronzheimers neu angelieferte Chargen derzeit von Experten der Veterinärämter Gießen und Marburg auf Salmonellen untersucht. Ronzheimer: „Ich befürchte, daß in allen genommenen Proben Salmonellen nachgewiesen werden.“ Ronzheimer stützt seine Vermutungen auf ein Gespräch mit dem technischen Leiter einer Milchpulverfabrik in Bad Wildungen (Nordhessen). Da derzeit die verseuchten „moha“–Chargen gegen Chargen aus Bad Wildungen ausgetauscht werden, die - nach Angaben der BALM - garantiert salmonellenfrei seien, wollte Ronzheimer wissen, ob auch der Hersteller eine entsprechende Garantie abgeben könne. Ronzheimer: „Das konnten die natürlich nicht.“ Der technische Direktor habe im Gegenteil die Möglichkeit der Salmonellenverseuchung nicht ausgeschlossen. Bei der Bad Wildunger Firma handelt es sich um die „Molkerei– Union Kurhessen EG“. Ronzheimer appellierte an alle Verwender von Trockenmilchpulver, die Milch unbedingt mit kochendheißem Wasser anzurühren, da so die Salmonellen abgetötet würden. Klaus–Peter Klingelschmitt