G A S T K O M M E N T A R Verrat und Versagen

■ Der DGB pfeift auf die Genossenschaftsidee

Der Verkauf der Neuen Heimat durch den DGB an einen Bäcker mit - gelinde gesagt - ungeklärter Seriosität, Wirtschaftskraft und Erfahrung im Hinblick auf die Wo die Bewohner der Häuser in Form von Genossenschaften zurückzuführen: wo es ging, selbstverwaltet, wo es nicht ging, mit der notwendigen Übergangszeit und bewohnernahem Management. Der DGB - so argumentierten die Besetzer - erfülle damit seine eigenen Zielsetzungen aus den Anfängen der „Gemeinwirtschaft“: Selbstversorgung und -organisation. Die hohen Herren des DGB, hießen sie Frister, Vetter oder Breit, gingen nie ernsthaft auf diese Forderungen ein. Sie bereiteten vor, was niemand für möglich hielt - damals jedenfalls noch nicht: Die NH - und was wichtiger ist: die Wohnungen der NH und damit die Schicksale der Mieter dieser Wohnungen - an einen Privatmann zu verschachern, dessen Gerede vom Mieterschutz das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt wird. Es ärgert mich, daß die Gewerkschaftsbewegung das zugelassen hat, ohne ernsthaft versucht zu haben, aus der Niederlage des Systems der Vetternwirtschaft der alten NH–Bosse wohnungspolitisches Kapital zu schlagen für die Idee der Bewohnergenossenschaften. Es ärgert mich aber auch, daß weder Grüne noch SPD im NH–Untersuchungsausschuß diese politische Forderung zum Untersuchungsgegenstand erhoben und damit das Feld den Autoren der gewerkschaftsfeindlichen Schmierenkampagne überlassen haben. Johnny Eisenberg