Grüße von Lecki

■ Justiz in der Predouille

Bochum (taz) - Er ist schlau und stolz, der wegen Polizistenmordes und mehrfachen Bankraubes ehemals einsitzende 47jährige Alfred Lecki. Zum vierten Mal büchste der „Ausbrecherkönig“ aus. Er hatte seinem Bewacher in der Bonner Uni–Klinik ein Täßchen Tee mit Tropfen angeboten, woraufhin der Beamte zu träumen begann. Seelenruhig klaute er die Dienstpistole, nahm den Autoschlüssel und rauschte im Justizfahrzeug davon. Später schickte er ein Päckchen mit Pistole, Schlüssel und Brief „mit freundlichen Grüßen“ an eine Zeitung. Nach der Flucht hatte es geheißen, Lecki habe plötzlich eine Pistole unter der Bettdecke vorgeholt und den Beamten überwältigt. NRW–Justizminister Krumsiek will Ende August per Erlaß besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen angeordnet haben. Bekannte und Freunde des Gangsters gaben flugs an, sie hätten „mehr oder weniger ein– und ausgehen“ können. Das kostete nun den zuständigen Anstaltsleiter seinen Posten. Petra Bornhöft