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Ochsentour

■ Niederlage für die Frauen bei der Hessen–SPD

Holger Börner erlitt am Sonnabend in Kassel eine empfindliche Niederlage. Der Ministerpräsident, der auf der Landesliste der SPD für die kommende Bundestagswahl den Nürnberger Frauenbeschluß seiner Partei wohl nicht nur aus politischen Gründen verwirklicht sehen wollte, lief in die offenen Messer einer Basis, die - dem Gleichheitsgebot des Grundgesetzes huldigend - die sozialdemokratische „Ochsentour“ auch für Frauen zementiert sehen wollte. Daß gestandene Männer, die sich durch alle Ebenen der Parteihierarchie „hochgedient“ haben, „eingeflogenen“ - wenn auch hochqualifizierten - Frauen im wahrsten Wortsinn „Platz machen“ sollten, das leuchtete denen, die auf dieser „Ochsentour“ bereits eine beträchtliche Wegstrecke zurückgelegt haben, nicht ein. Eine „Alibifrau“, so etwa das schwergewichtige „Mannsbild“ Rudi Arndt, werde von der Partei nicht akzeptiert. Daß die hessischen Sozialdemokraten mit ihrer Entscheidung gegen Ingrid Langer die von den SPD– Frauen als „Durchbruch“ bezeichnete Quotenregelung (25 schlicht ignoriert haben, brachte in Kassel nicht nur die AsF–Frauen auf die Palme. Der historische Irrtum auch der SPD–Frauen, daß sich mit der Lösung der sozialen Fragen auch die Frauenfrage quasi von selbst erledigen würde, ist für Männer wie Arndt noch immer sozialdemokratische Maxime. Klaus–Peter Klingelschmitt

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