Festung Libyen

■ Oberst Ghaddafi will Libyen zur Festung ausbauen / Besondere Maßnahmen gegen den „langen Knüppel der Feiglinge“

Berlin (taz) - Am „Jahrestag der Beendigung des italienischen Kolonialismus“ in Libyen hat Revolutionsführer Ghaddafi angekündigt, sein Land zu einer „Festung des unbeugsamen Widerstands“ auszubauen, um es den Amerikanern unmöglich zu machen, „ihre schmutzigen Füße auf diesen reinen Boden zu setzen“. Von Ras Jedir im Westen bis hin nach Tobruk im Osten soll ein „strategisches Minenfeld“ angelegt werden, an dessen Bau, wie Oberst Ghaddafi im Fernsehen sagte, schon jetzt Tausende arbeiten. Außerdem sollen Schützengräben ausgehoben und jedes Haus zu einer „bewaffneten Zitadelle“ befestigt werden. Die libysche Küste werde für die Amerikaner zur „Hölle“ werden, meinte Ghaddafi. Der Revolutionsführer erinnert an „das schwere Erbe der Revolution“, das in Verbindung mit Italien und dem gesamten Westen auf seinem Land laste. „Wir tun unser Bestes, diese Verbindung abzubrechen, da wir der festen Überzeugung sind, daß wir nicht das wollen, was Europa uns bieten könnte“, sagte Ghaddafi und drohte mit dem Abbruch der „Verbindungskanäle, der Seekabel und der Telefon– und Postverbindungen, des Flugverkehrs sowie der See– und Handelswege mit Europa“. thore