PLO–Attentat

Ein Sprecher der PLO gab an, daß der Angriff auf Soldaten der israelischen Armee in Zusammenhang mit der Ausweitung von Bombenangriffen auf palästinensische Lager bis in den Norden Libanons steht. Zugleich betonte er, daß es auch ein indirekter Angriff auf die Politik einiger arabischer Regime sei, die versuchten, durch politische Manipulationen und direkte Angriffe gegen Palästinenser den Widerstandswillen des palästinensischen Volkes zu bre chen. In weiteren Erklärungen verwies die PLO auf Ankündigungen Yassir Arafats, militärische Aktivitäten in den von Israel besetzten Gebieten intensivieren zu wollen. Die Nahostkrise müsse auch zum Thema des Gipfeltreffens zwischen Präsident Reagan und Parteichef Ghorbatschow gemacht werden. Der Anschlag in Jerusalem, hieß es weiter in der Erklärung der PLO, manifestiere den Anspruch des palästinensischen Volkes auf die Stadt Jerusalem und zugleich die Fähigkeit der PLO, den Widerstand ins Zentrum des Konfliktes zu tragen.Der israelische Verteidigungsminister Rabin, der sich gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls zum Ort begeben hatte, erklärte dort, der Anschlag sei ein Beweis dafür, daß Israelis an jedem Ort, in jeder Weise und zu jeder Stunde mit solchen Anschlägen rechnen müßten.Beobachter in Israel rechnen mit einer weiteren Verschärfung des innenpolitischen Klimas in Israel, nachdem es schon in der letzten Woche, nach der Ermordung zweier Israelis im Gaza–Streifen, zu Angriffen israelischer Siedler gegen Palästinenser gekommen war. Am Donnerstag wurde inJerusalem die intensive Kontrolle aller Zugänge der Stadt fortgesetzt.