Barcelona gewinnt

■ Paris geht bei der Olympiade–Vergabe 1992 leer aus - aber Frankreich erhält als Trostpflaster die Winterspiele

Paris (taz) - Juan Carlos hat gewonnen, das Olympia–Duo Mitterrand–Chirac ist Zweiter. Barcelona wird Olympia–Stadt im Sommer 1992. Die Winterspiele gehen nach Albertville (nicht nach Berchtesgaden), jenem 18.000–Seelennest im Iseretal der französischen Alpen. Premierminister Chirac freute sich und nannte das „eine große Chance für eine tolle Gegend“. In der Tat: Die Skifans wissen um die Pistenqualität von Val dIsere bis Courchevel. Eine heimliche Einwanderungswelle als Sportler verkleideter arabischer Terroristen brauchen Mitterrand und Chirac kaum zu fürchten: In Nahost gilt Wintersport auch weiterhin als unpopulär. Der Hauptprofit in der erwarteten Milliardenhöhe fließt freilich in das katalanische Barcelona. Offenbar stimmten die östlichen Mitglieder des IOC für die spanische Stadt. Juan Carlos war noch nach Mitterrands Moskaubesuch im Juli als Olympiabittsteller bei Gorbatschow aufgetaucht. Und dann gibt es noch IOC–Häuptling Samarauch, der - so ein Zufall - gebürtiger Spanier ist. Georg Blume Querspalte Seite 4