Steigende Werte bei Fisch und Wild

Berlin (taz) - Der Bund Naturschutz in Baden–Württemberg hat gestern Alarm geschlagen und mit neuen Meßwerten auf die „katastrophale radioaktive Belastung von Wild und Fischen im Südwesten Baden–Württembergs“ hingewiesen. Die Verseuchungen nähmen nicht wie erhofft ab, stattdessen würden jede Woche neue Rekordbelastungen gemessen. In einem Barsch aus dem Schreckensee (Wolpertswede) hat der BUND eine Cäsium–Belastung von 12.770 Becquerel gemessen. Auch im Buchsee und im Vorsee in der gleichen Region lagen die Meßwerte bei Karpfen, Barsch und Brachsen bei 1.000 bis 5.800 Becquerel Gesamt–Cäsium. Ähnlich gravierend und hoch liegen die vom Bund Naturschutz ermittelten Werte bei Rehwild. Gemessen wurde bei Tieren, die in den Gemeinden Leutkirch, Steinhausen, Bad Schussenried, Vogt und Waldburg erlegt worden waren. Die Cäsium–Belastung betrug bis zu 9.500 Becquerel. Gleichzeitig berichtet der BUND über einen Maulkorb–Erlaß für die Forstbeamten der betroffenen Region. Die Forstdirektion Tübingen fordert darin: „Festgestellte Strahlenwerte sollten etwaigen Käufern (von Wildbret) mitgeteilt werden. Gleichzeitig ist aber darauf hinzuweisen, daß das Ministerium das Wildbret für genußtauglich hält. Persönliche Meinungsäußerungen sind zu unterlassen. Diese Aussage ist als dienstliche Weisung zu verstehen“. man