Bau der WAA verläuft ganz nach Plan

■ Bereits im Frühjahr erste Hochbauten / Zahlreiche Firmen verschiedenster Branchen verdienen an der WAA / „Jahrhundertbaustelle“ gut bewacht

Nürnberg (taz) - Woche für Woche darf Staatssekretär Dr. Max Fischer vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen die strukturschwache Region Oberpfalz mit einer Arbeitslosenrate von durchschnittlich 8,1 BMW und Siemens in Regensburg nun auch noch das größte Bohrloch der Welt im Landkreis Neustadt/Waldnaab und schließlich als Dauerbrenner die WAA. Während Blockadetage, Terroristenfahndung und Gesetzesverschärfungen angesichts des Widerstandes gegen die WAA die Diskussion bestimmen und der Leiter der Sicherheitsabteilung im bayerischen Innenministerium, Joachim Schweinoch, über 47 Anschläge auf Strommasten lamentiert, schreitet der Bau der WAA auf dem Gelände im Taxöldener Forst bei Wackersdorf klammheimlich voran. Die Wackersdorfer Tochtergesellschaft der DWK kann in vielen Bereichen Vollzug melden. Seit Monaten bereits sind die Rodungsarbeiten auf dem 160 ha gro ßen Gelände abgeschlossen. Die Maschinen dazu stellte die Firma Otfried Knemeyer aus Versmolden in Niedersachsen, den Einschlag für das nichtverwertbare Holz besorgte die Firma Vogl aus Selb, während für das Nutzholz die Holzwollefabrik und das Sägewerk Reindl und Fehrung GmbH aus Eslarn zuständig waren. Für die Ausführung der Rodungs– und Erdbewegungsarbeiten hat die Firma Ellert aus Bodenwöhr als Subunternehmer den Zuschlag erhalten. Die Zaunanlagen sind ebenfalls komplett fertig. Den Auftrag hierfür teilten sich die Schwandorfer Firmen Eisen– Schmidt und Hornik–Metallbau GmbH, die Regensburger Firmen Übelhör und STS Stahltechnik Straub GmbH & Co.KG sowie Ferro–Metallbau aus Wackersdorf, Schönberger KG aus Wölsendorf und Krapf aus Weiden. Die großräumigen Erdarbeiten gehen termingerecht voran. Bereits die Hälfte der insgesamt zwei Millionen Kubikmeter Erdreich sind zur Nivellierung des abschüssigen Geländes bewegt worden. Die Baustelleneinrichtung ist in Arbeit, die ersten konkreten Hochbauarbeiten können fristgerecht im Frühjahr 1987 begonnen werden. Im Baukonsortium für Gebäude und Innenausstattung der WAA sind u.a. die Firmen Siemens und deren Tochtergesellschaft KWU, die Scheu und Wirth AG (Anlagen– und Gebäudetechnik, Regensburg), die Heidelberger Zement AG (Burglengenfeld), die TBG–Transport–Beton–Gesellschaft (Weiden, Grafenwöhr, Eschenbach), das Hoch– und Tiefbauunternehmen Donhauser (Schwandorf), das Betonwerk Blechhammer (Bodenwöhr), TGB–Transportbeton/DonauNaab, die Philipp Holzmann AG mit Sitz in Frankfurt, die Allg. Maschinenbau AG (Wasserpumpen) in Pegnitz sowie das Transportunternehmen Schwager aus Sulzbach–Rosenberg. Die Bewachung der „Jahrhundert–Bau‘zt‚stelle“ übernimmt die Firma Ratisbona aus Regensburg. Während die ständige massive Polizeipräsenz in der gesamten Region den Umsatz von bleifreiem Benzin bei der Tankstelle Ruppert und Fischel in Schwandorf steigen läßt, verdient die Brauerei Schmidt– Bräu aus Schwandorf an der Bewirtschaftung der DWK–Kantine. Bernd Siegler