Bildungspolitische Notizen

Unabhängig vom Studienfach sollen alle Studenten eine Fremdsprache als Pflichtfach studieren. Diese Ansicht vertrat der Präsident der westdeutschen Rektorenkonferenz, (WRK), Professor Theodor Berchem. In vielen anderen Ländern, so Berchem, würde obligatorischer Sprachunterricht in Universitäten schon praktiziert. Der WRK– Präsident begründete seinen Vorschlag mit der Situation in der reformierten Oberstufe, die das Abwählen von Fremdsprachen zulassen. (dpa) Auf die Suche nach „zusammenhängenden Lebens– Orientierungen“ wollen sich die Teilnehmer einer Tagung in der Evangelischen Akademie Loccum machen. Unter dem Titel „Arbeit–Freizeit–Jugend“ wird vom 14. bis 16. November über die „klassische Zweiteilung des Lebens in Arbeit und Freizeit“ und deren Überwindung debattiert. Die pädagogischen und bildungspolitischen Konsequenzen sollen entsprechend hinterfragt werden, heißt es in der Einladung. (taz) Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe muß entscheiden, ob die Länder bei der Subventionierung von Privatschulen nach der Ausrichtung der Schule differenzieren dürfen. Das Hamburger Privatschulgesetz sieht nämlich vor, daß religiöse oder weltanschaulich ausgerichtete Schulen 77 Prozent der Kosten, die ein Schulpflichtiger in einer staatlichen Schule verursacht, als Zuschuß erhalten. Alle anderen Privatschulen müssen sich mit 25 Prozent Förderbeitrag begnügen. Die Entscheidung über die beiden Vorlagen des Verwaltungsgerichts Hamburg wird Anfang 1987 erwartet. (ap) Angesichts der schlechteren Berufsaussichten in anderen Disziplinen gewinnen wirtschaftswissenschafliche Studiengänge offenbar an Attraktivität. Zum Wintersemester bewarben sich 9,8 Prozent Interessenten mehr als im Vorjahr für Volkswirtschaft. In Frankfurts Johann–Wolfgang–Goethe–Universität etwa drängten zu Semesterbeginn 850 Neuimmatrikulierte statt der kalkulierten 650 bis 700 Studienanfänger in die hoffnungslos überfüllten Hörsäle. (taz)