Abfuhr für Umwelt–Lobby

■ Britische EG–Präsidentschaft läßt es weiter „sauer regnen“ Regierung geizt mit Geldern für den Bau von Filteranlagen

Aus London Rolf Paasch

Saurer Regen „made in Britain“ wird auch weiterhin der Umweltexport der Regierung Thatcher bleiben. Enttäuscht über die Aussichten für eine energische Bekämpfung des sauren Regens im Rahmen der EG äußerten sich Vertreter des „Europäischen Umweltbüros“ am Donnerstag in London nach ihrem Treffen mit dem britischen Umweltminister Waldergrave. Das EUB agiert als europäische Dachorganisation für 75 Umweltschutzverbände und wird vor den Sitzungen des EG–Umweltrates vom Umweltminister traditionell zum Meinungsaustausch eingeladen. Maggies Umweltprinz erklärte den Vertretern der europäischen Umweltschützer, er werde bei der am 24. November stattfindenden Sitzung des EG–Rates auf eine „politische Deklaration“ der zwölf Minister zum Bau von Filteranlagen hinwirken; allerdings lediglich bei neuen Kraftwerken. Damit wollen sich Großbritannien und einige andere Mitgliedsländer aus der Verantwortung für den Schwefeldioxyd–Ausstoß der alten Anlagen stehlen. Helmut Roscheisen vom „Deutschen Naturschutz–Ring“ forderte deswegen die Briten auf, auch mindestens zwölf ihrer 20 alten Kraftwerke mit Filtersystemen auszurüsten. In einem für sie untypischen Anflug von Generosität hatte Margaret Thatcher unlängst 600 Millionen Pfund (rd. l,8 Milliarden DM) für den Bau von drei Filteranlagen in Aussicht gestellt. Die Kosten der von den Umweltschützern geforderten Maßnahmen werden dagegen auf rund 6 Milliarden DM geschätzt. Doch während eine Umweltkonferenz in Schweden jüngst sogar die von der EG anvisierte 60 in traditionell britischer „splendid isolation“ noch nicht einmal für nötig befunden, dem sogenannten „30–