Cruise Missiles vor Filmern geschützt

Heidelberg (taz) - Der rheinland–pfälzische Innenminister Kurt Böckmann (CDU) hat in einem Schreiben an den Südwestfunk (SWF) bedauert, daß ein Fernsehteam des Senders am frühen Montagmorgen von bundesdeutschen Polizeibeamten an Filmaufnahmen eines Cruise Missile–Transports im Hunsrück gehindert worden war. Die SWF–Crew hatte zum ersten Mal in der BRD versucht, einen Konvoi einer amerikanischen Cruise Missile–Einheit auf einer Bundesstraße zu filmen. In dem Schreiben des Innenministers an den SWF heißt es nun: „Es steht für mich außer Frage, daß eine derartige Verhinderung der Pressearbeit nicht hingenommen werden kann“. Böckmann will weiter „unter Bezugnahme auf diesen Fall alle Polizeidienststellen nochmals auf die verfassungsrechtlich garantierte Freiheit der Berichterstattung hinweisen“. Der Transport der Cruise Missile zwischen dem Truppenübungsplatz Baumholder und dem NATO–Flugplatz Hahn erfolgte nach Informationen der taz im Rahmen des aktuellen Herbstmanövers „Carbon Archer“. Der Sprecher des rheinland– pfälzischen Innenministeriums widersprach dieser Version. Es habe sich lediglich um eine „reine Fahrschulfahrt“ gehandelt. xz