Ravensburger Nachspiele

Stuttgart (taz) - Zur Ravensburger Verfassungsschutzaffäre soll es nach dem Willen der baden– württembergischen Grünen eine Sondersitzung des „ständigen Ausschuß“ des Landtags geben. Über eine V–Frau hatte der baden– württembergische Verfassungsschutz versucht, Informationen über das Regionalbüro der Ravensburger Grünen zu erhalten. Neben der V–Frau Vera Mößner soll auch ihre „Führungs“–Beamtin gehört werden. Außerdem soll in der Sondersitzung geklärt werden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung der Affäre am Montag und einem Einbruch in das Ravensburger Büro der Grünen in der darauffolgenden Nacht gibt. Die Grünen stellen auch die Frage, ob die Behörde nicht auch noch an weiteren, bisher nicht aufgeklärten Einbrüchen in Büros der Grünen in Freiburg, Stuttgart und Tübingen in der vergangenen Zeit „mitgewirkt“ habe. Der baden–württembergische Polizeipräsident Alfred Stümper meinte zu strafrechtlichen Konsequenzen für die junge Frau, die zum Schein für den Verfassungsschutz gearbeitet hatte und vergangene Woche ausgestiegen war: V–Leute machten sich bei Offenbarung grundsätzlich eines Delikts des Geheimnisverrats schuldig, mit diesem Fall werde man aber wohl „elegant“ umgehen. Schließlich wolle man andere V–Leute ja nicht abschrecken. diwi