Ein harter Brocken

■ Grüne Realos werden an Hamburg zu beißen haben

Das glänzende Ergebnis der GAL bei der Hamburger Wahl könnte nicht nur die Bürgerschaft, sondern auch die politischen Lager innerhalb der Bundes–Grünen zum Tanzen bringen. Bisher wurden die „Linken“ in der Partei immer nur für die Niederlagen verantwortlich gemacht. Die Nordrhein–Westfalen– Wahl haben die Fundis verloren, die Niedersachsen–Wahl die Militanten kaputtgemacht, und die GAL hat dabei geholfen, weil sie sich nicht lautstark genug distanziert hat - so lautet die Einschätzung des auf Koalition drängenden Grünen–Flügels. Wer hat nach Ansicht der „Realos“ denn jetzt eigentlich in Hamburg die Wahl gewonnen? Gerade mit ihrer kompromißlosen Halsstarrigkeit, ihren als unerfüllbar geltenden Tolerierungsbedingungen an die SPD hat die GAL einen Stimmengewinn von 3,5 im Rücken in Ruhe die Reaktion der gebeutelten SPD abwarten. Oder lag es vielleicht an der Frauenliste, die eine große Zahl von „Solidaritätsstimmen“ einfangen konnte? Man sollte die neu dazugewonnenen Wählerinnen nicht für blöd halten. Natürlich wissen sie, daß sie mit den Frauen die von ihnen mehrheitlich getragene GAL–Politik wählen. Was also müssen die Bonner „Realpolitiker“ aus den Hamburger Ergebnissen für die Bundestagswahl schließen? Der Wähler/die Wählerin honoriert ein klares „Nein“ eher als ein unkalkulierbares „Mal sehen!“ Imma Harms