Umweltausschuß zum Sandoz–Brand

Bonn (taz) -“Größer als angenommen“ sei das Ausmaß des Schadens für den Rhein durch den Sandoz–Brand. Das sagten die SPD–Abgeordneten Hauff und Schäfer im Anschluß an die gestrige Sondersitzung des Umweltausschusses. Die Langzeitfolgen seien noch nicht abzusehen. Hauff und Schäfer kritisierten darüberhinaus die Informationspolitik von Umweltminister Wallmann. Nur die Braunschweiger Bundesanstalt für Land– und Forstwirtschaft sei in der Lage, die Stoffe in ihrer giftigen Wirkung einzuschätzen. Sie sei von Wallmann aber nicht eingeschaltet worden. Die grüne Fraktionssprecherin Hönes hat in der Sondersitzung des Umweltausschusses u.a. die Einrichtung einer Entgiftungskommission, die Novellierung der Störfall–Verordnung und die sofortige Festsetzung von Grenzwerten für Pestizide in der Trinkwasser–Verordnung gefordert. Die Zulassung aller Pestizide müßte überprüft werden. So habe der Unfall gezeigt, daß bei manchen Pestiziden von falschen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgegangen werde. Die Phosphorsäure–Ester z.B. habe sich angereichert und nicht zersetzt. Die Rheinschutz–Kommission hatte sich am Abend zuvor unter Vorsitz des hessischen Ministers Fischer auf ein gemeinsames Meßprogramm der Bundesländer verständigt. Sie wird am Freitag erneut tagen. Ursel Sieber