Frankreichs Grüne farbenblind

■ Die Angst vor den Linksradikalen siegt auf dem Kongreß der französischen Grünen „Weder rechts noch links“ bleibt die Generallinie der Minipartei / Ökologie ist „nicht heiratsfähig“

Aus Paris Georg Blume

„Weder rechts noch links“, dies bleibt auch weiterhin der Grundsatz der französischen Grünen. Auf der Generalversammlung von „Les Verts“, die am Montag in Paris zu Ende ging und einen Parteitag glich, lagen erstmals zwei unterschiedliche „Orientierungsanträge“ zur Abstimmung vor. Die vier bisherigen Sprecher der Partei, die quasi Vorstandsfunktionen wahrnehmen, forderten in ih rem Antrag eine Öffnung von „Les Verts“ gegenüber links–alternativen Kräften wie der basis–demokratisch gesinnten PSU oder der „Federation für eine alternative Linke“. Gegen „Sektarismus“ und die „Satellitenstellung der Linken“ schlugen sie eine „Alternative zur Wende“ unter Berufung auf die Werte „Autonomie, Solidarität, Ökologie“ vor. Der von den elsässischen Grünen formulierte Gegenantrag warnte dagegen vor einer „politischen Absorbierung durch die Linksradikalen“ und stellte fest: „Die Ökologie ist nicht heiratsfähig.“ Mit 143 gegen 196 Stimmen gewann dieser Antrag die Zustimmung der Parteimitglieder. Die vier Parteisprecher traten daraufhin zurück. „Les Verts“ hatten bei den letzten Parlamentswahlen im März mit 1,2 Wahlschlappe der Parteigeschichte hinnehmen müssen. Die Partei zählt 1.200 Mitglieder. Kommentar auf Seite 4