Generalstreik in Haiti beendet

Port–au–Prince (ap) - In Haiti ist am Dienstag abend ein von Gewerkschaften, Transportarbeitern und 52 kleineren politischen Parteien ausgerufener zweitägiger Generalstreik zu Ende gegangen, ohne nach Ansicht politischer Beobachter die Position des Regierenden Rats ernsthaft zu erschüttern. Die Organisatoren des weitgehend befolgten Streiks hatten es als ihr Ziel bezeichnet, den Rücktritt des von Generalleutnant Henri Namphy geführten Rats zu erzwingen, der seit der Flucht des Diktators Jean–Claude Duvalier im Februar die Macht ausübt. Der Streik fand jedoch nicht die Billigung einflußreicher Politiker einschließlich des Führers der kommunistischen Partei, Rene Theodore. In der Hauptstadt Port–au– Prince kehrte am Dienstag abend wieder Ruhe ein. In der Nacht zum Dienstag waren in einem Elendsviertel nach Mitteilung der Polizei eine Frau und ein 14jähriger Junge erschossen worden. Augenzeugen erhoben den Vorwurf, die tödlichen Schüsse seien von Soldaten abgegeben worden. Mehrere Menschen wurden durch Schüsse verletzt.