DGB–Vorstand mauert: Kritik an Breit „gewerkschaftsschädigend“

Berlin (taz) - Ein Brief des stellvertretenden DGB–Bundesvorsitzenden Gustav Fehrenbach an den Landesvorstand des DGB in Berlin hat beim Adressaten heftige Empörung hervorgerufen. „Ich frage mich“, so der Berliner IG– Metall–Vorsitzende Horst Wagner am Donnerstag vor der IGM– Vertreterversammlung, „ob die Kolleginnen und Kollegen in Düsseldorf sich eingebunkert haben, ob sie keine Sensibilität mehr dafür haben, was die Gewerkschaftsmitglieder und -funktionäre vor Ort diskutieren.“ Es geht um einen Beschluß des Berliner DGB–Landesvorstands, wonach in der Diskussion um die Neue Heimat auch persönliche Konsequenzen des DGB–Bundesvorsitzenden Ernst Breit „kein Tabu“ sein dürften. Mit diesem Beschluß haben die Berliner ganz offensichtlich gegen die Sprachregelung des DGB–Bundesvorstandes verstoßen, wonach alle Diskussionen um die politische Verantwortlichkeit des DGB– Vorsitzenden Breit für das NH– Desaster schon im Ansatz erstickt werden sollen. Der Brief Fehrenbachs an die Berliner jedenfalls spricht eine Sprache, die man sonst nur im Umgang mit außergewerkschaftlichen Kritikern kennt. „Vertrauensbruch“ und sogar „gewerkschaftsschädigendes Verhalten“ konstatierte Fehrenbach in seinem Schreiben an den Berliner Landesvorsitzenden Pagels. Horst Wagner von der IG Metall erklärte nun seine Solidarität mit den hauptamtlichen Berliner DGB–Vorstandsmitgliedern Pagels, Bretz und Jäckel. Wagner: „Wer jetzt noch glaubt, schweigend das Problem aussitzen zu können, der handelt falsch.“ marke