Boykott gegen Sandoz

■ Ärzte: Keine Mittel von Giftfirmen verschreiben

Berlin (taz) - „Deshalb haben wir uns entschlossen, als Zeichen unserer Ablehnung gegenüber dieser Unternehmenspolitik die Verschreibung von Arzneimittel zu vermeiden, die von den Firmen Sandoz und Ciba– Geigy hergestellt werden, soweit sie ohne Therapie–Einbußen ersetzbar sind. Dies werden wir unseren Patienten, auf deren Unterstützung wir bauen, durch einen Anschlag im Wartezimmer bekanntgeben“.Frankfurter Ärztinnen und Ärzte, die sich jüngst in einem neuen Ärzteverband in Konkurrenz zum Hartmannbund zusammengeschlossen haben, habe ausdrücklich ermutigt, von vielen Patienten, eine Boykottaktion gegen die Rhein–Vergifter Sandoz und Ciba–Geigy gestartet. Dazu haben sie einen Anschlag fürs Wartezimmer formuliert, der bereits 250 Praxen zugegangen ist. In dem Anschlag wird die „Bestürzung“ über die durch Sandoz ausgelöste Rhein–Katastrophe zum Ausdruck gebracht. Ciba– Geigy habe diese Katastrophe „genutzt, um heimlich sechs Tonnen hochgiftiges Atrazin in den Rhein abzuleiten.“ Die Boykottaktion soll im Schneeball– System möglichst schnell verbreitert werden. Die Frankfurter Initiatoren haben zugleich eine Liste mit boykottierten Arzneimitteln der beiden Schweizer Chemie–Firmen und geeigneten Alternativ–Präparaten zusammengestellt. Die Liste und Anschläge (fünf Mark in Briefmarken) sind zu beziehen bei Dr. W. Beck, Atzelbergstr. 46 oder Praxis Balluff/Basten/Metz, Böttgerstr. 20, jeweils in 6000 FFM. man FORTSETZUNGEN VON SEITE 1