Illegaler Giftmüllexport?

Baden–Baden (dpa) - Sondermüll aus Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) hat möglicherweise die Gesundheit der belgischen Bevölkerung bei Lüttich gefährdet. Zu diesem Ergebnis kommt die Abendschau des Südwestfunks. In dem am Donnerstag abend ausgestrahlten Film heißt es, daß die im Frühjahr 1986 bei Lüttich abgelagerten rund 20.000 Tonnen Giftmüll mit nicht ausreichenden Papieren angeliefert worden seien. Die Belastung des Mülls mit Tetrachloräthylen betrug nach Informationen des Senders beispielsweise das 6.000fache des erlaubten Wertes, nämlich 160.000 Mikrogramm pro Kilogramm. Die Genehmigung zum Abtransport habe das Landratsamt Ludwigsburg erteilt. In einem von einer Reederei ausgestellten Begleitpapier wurde das Material lediglich als „Erde mit Sägemehlgemisch“ ausgewiesen. In Lüttich sei das Material teilweise in einem Zementwerk verbrannt worden. Zumindest des öfteren sei der Giftmüll bei zu niedrigen Temperaturen vernichtet worden, so daß die Entstehung von Dioxinen nicht auszuschließen sei. Die belgischen Behörden haben eine Untersuchung eingeleitet. Erste Proben vor Ort hätten ergeben, daß die Rückstände kein Dioxin enthielten. FORTSETZUNG VON SEITE 1