Angst um Volkszählerinnen

■ Frauenbeauftragte fürchten um die Sicherheit von Frauen bei der Volkszählung / Begleitschutz empfohlen, aber wegen hoher Kosten fraglich

Berlin (ap/taz) - Mehrere Frauengleichstellungsstellen und Frauenbeauftragte in der Bundesrepublik haben inzwischen ihre Besorgnis darüber ausgedrückt, daß die bei der Volkszählung im Mai als Zählerinnen eingesetzten Frauen möglicherweise einer sexuellen Belästigung und Gefährdung ausgesetzt sein könnten. In Moers hat deshalb die Leiterin der Gleichstellungsstelle, Susanne Hein, angeregt, die Stadt solle für jede als Zählerin verpflichtete Frau einen Begleitschutz stellen. Der Stadtrat in Moers befürchtet, daß dadurch zu den ohnehin schon hohen Kosten für die Volkszählung noch einmal 500.000 DM für den Begleitschutz hinzukommen könnten. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leverkusen hat inzwischen gefordert, daß für den Schutz der zählenden Frauen auch dann gesorgt werden müsse, wenn dadurch höhere Kosten entstünden. In Berlin sieht die Frauenbeauftragte des Senats ebenfalls eine mögliche Gefährdung durch die Tätigkeit als Zählerin gegeben. Diese Gefährdung stehe einer geplanten Dienstverpflichtung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes entgegen. Die Frauenbeauftragte hat dazu eine Stellungnahme vom zuständigen Innensenator gefordert. Frauenbeauftragte und Innensenator liegen in Berlin schon jetzt im Streit darüber, wie entsprechende Anfragen der Alternativen Liste über den Schutz von Frauen bei der Volkszählung zu beantworten seien. Ve