Commerzbank: Kein Interesse an BHW

■ DGB–Anteile des Beamtenheimstättenwerks (BHW), der zweitgrößten Bausparkasse der BRD, stehen nicht zur Disposition

Berlin (taz) - Sowohl die Commerzbank als auch die Organisation der Sparkassen haben eine Meldung der Wirtschaftswoche dementiert, wonach sie Interesse an einer Übernahme der Bausparkasse Beamtenheimstättenwerk (BHW) bekundet hätten. Die Commerzbank ließ gestern erklären, es habe keine Gespräche dieser Art gegeben. Ein Sprecher des Verbandes der Sparkassen sagte, die Organisation sei weder an einer Übernahme interessiert, noch werde sie sich am BHW beteiligen. Eine Kooperation komme ebenfalls nicht in Frage. Auch der Vorsitzende der BHW–Geschäftsführung, Louis Storck, meinte: „Alles dummes Zeug.“ Die BHW werde nicht verkauft. Das in Hameln ansässige Beamtenheimstättenwerk ist die zweitgrößte Bausparkasse der Bundesrepublik und gehört zur Hälfte dem Deutschen Beamtenbund und dessen Unterorganisation Deutsche Beamtenversicherung bzw. zur DGB–eigenen Gewerkschaftsholding BGAG und der Versicherungsgruppe Volksfürsorge. Neben der ebenfalls zum Verkauf anstehenden Volksfürsorge gilt der BHW–Anteil als eine der „Perlen“ im Bereich der gewerkschaftlichen Unternehmensbeteiligungen. Der Hintergrund der Spekulationen über einen Verkauf der BHW–Anteile ist der immense Finanzbedarf der BGAG im Zusammenhang mit der Sanierung und mittelfristigen Liquidierung des NH–Baukonzerns. Für einen Verkauf von 50 Summe von zwei Mrd. Mark im Gespräch - ein Betrag, der von Branchenkennern als enorm niedrig geschätzt wird. Der offensichtliche Wille maßgeblicher Einzelgewerkschaften zum völligen Ausstieg aus der Gemeinwirtschaft drücke auf den Preis. Beim BHW können die Dementis aller Beteiligten ebenfalls Bestandteil des Preispokers sein. Allerdings ist ein einseitiger Verkauf des DGB–Anteils am BHW durch gesellschaftsrechtliche Regelungen erschwert, wonach solche Entscheidungen nur im Einvernehmen mit den anderen Gesellschaftern möglich sind. marke