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Polizeihardliner tritt ab

■ Ministerialdirigent Schweinoch war für WAA–Einsätze zuständig / Schwierigkeiten mit Saubermann Gauweiler / Nachfolger möglicherweise Staatsschützer Hering

Nürnberg (taz) - Bayern bleibt für hochrangige Polizeibeamte und Ministeriale weiterhin ein heißes Pflaster. Der Hardliner Joachim Schweinoch, als Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium auch zuständig für die umstrittenen Polizeieinsätze in Wackersdorf, hat seinen Rücktritt eingereicht. Nach dem Oberpfälzer Polizeipräsidenten Hermann Friker, der nach Pfingsten seinen Hut nehmen mußte, und dem nach den Landtagswahlen ins Sozialministerium abgeschobenen ehemaligen Innenminister Karl Hillermeier fällt mit Schweinoch der eigentlich verantwortliche Kopf für die WAA–Polizeitaktik. Herbe Kritik bei Ministerpräsident Franz Josef Strauß hatte das lange Zuwarten bis zur Hüttendorf–Räumung am 7.Januar 1986 sowie der Einsatz zu Pfingsten, bei dem angeblich Beamte verheizt worden waren, ausgelöst. Im Innenministerium wird gemunkelt, Schweinoch sei mit seiner Demission lediglich einer drohenden Versetzung zuvorgekommen. Offiziell begründete Schweinoch seinen Schritt mit Schwierigkeiten mit seinem direkten Vorgesetzten Dr. Peter Gauweiler. Der nach den Landtagswahlen in Bayern inthronisierte Innenstaatssekretär hat als Law–and Order–Experte bereits mit der Anregung des Verbotes der Bundeskonferenz der Anti– AKW–Initiativen in Regensburg Ende November für Furore gesorgt. Die Friker vorgeworfene mangelnde Bereitschaft, eine offensive Polizeitaktik durchzuziehen, hat Joachim Schweinoch jedoch zu keiner Zeit vermissen lassen.In der Auseinandersetzung um die WAA forderte Schweinoch bereits kurz nach der zweiten Hüttendorf–Räumung die Rückkehr zur „harten bayerischen Linie“. An Pfingsten wäre seiner Meinung nach der Gebrauch der Schußwaffe berechtigt gewesen, den CS–Gaseinsatz und das Verbot des Anti–WAAhnsinnsfestival begrüßte er schärfstens. Als sein Nachfolger ist Bayerns oberster Staatsschützer Hermann Hering im Gespräch. bs

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