Strahlende Filter auf Hausmülldeponie?

■ Durch Anreicherung mit unbelasteten Filtern sollen verstrahlte Filter aus Klinikum Marburg nicht mehr als Sondermüll gelten

Marburg (ap) -Radioaktiv belastete Filter aus Lüftungs– und Klimaanlagen des Großklinikums Marburg werden seit Ende vergangenen Jahres auf einer nordhessischen Hausmülldeponie (Uttershausen (Schwalm–Eder– Kreis) gelagert und mit anderem Müll vermengt. Dies wurde am Montag in Marburg bekannt. Wie Hartmut Jungklas, Strahlenschutzbeauftragter der Marburger Philipps–Universität am Montag erklärte, hätten nach der Katastrophe von Tschernobyl Messungen im Klinikum eine Belastung von 15 Becquerel je Gramm Filterstaub ergeben. Damit sei die in der Strahlenschutzverordnung angegebene Grenze von 3,7 Becquerel je Gramm „um ein mehrfaches überschritten“ gewesen. Der Marburger Nuklearmediziner Horst Kuni sagte, der hessische Sozialminister habe mit seinem Erlaß entschieden, „daß andere, unbelastete Filter zu den verstrahlten Filtern gepackt werden, so daß in der Gesamtmasse die Grenzen der Strahlenschutzverordnung unterschritten werden“.