Stahltag der IG Metall

Berlin (taz) - Einen Tag nachdem sich in Düsseldorf die Mitglieder des europäischen Stahlkartells Eurofer zum ersten Mal in diesem Jahr trafen, um die Zukunft der Branche zu beraten, findet heute der bundesweite „Stahltag“ der Industriegewerkschaft Metall statt. Daß es dabei zu Arbeitsniederlegungen kommt, ist den bundesdeutschen Stahlunternehmern gar nicht einmal so unrecht. Sie erhoffen sich dadurch eine bessere Verhandlungsposition für die bundesdeutsche Seite. Ihnen sind die speziellen Forderungen der IGM möglicherweise auch gar nicht so abhold. Zielgröße der Eurofer–Beratungen ist eine europaweite Verringerung um 20 Millionen Tonnen Jahresproduktion, von denen die Eurofer–Betriebe 11,9 Mio. tragen wollen. Nordrhein–Westfalens Wirtschaftsminister Jochimsen befürchtet als Folge der Stahlkrise den Verlust von 50.000 Arbeitsplätzen an Rhein und Ruhr. Die IG Metall hat eine spezielle Forderung nach Vergesellschaftung der gesamten Branche: Die Stahlindustrie des Landes wird in einer nationalen Holding zusammengefasst zur Wiedererreichung rentabler Betriebe. ulk/geo